Zusammenfassung
Rezension
Mit Falling Fast hat Bianca Iosivoni nicht nur einen tollen Auftakt, sondern auch eine sehr emotionale und berührende Geschichte geschrieben.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und die Geschichte lässt sich sehr flüssig lesen. Die Perspektivwechsel geben einem einen guten Überblick über das Geschehen und sind in keiner Weise hinderlich.
Zu Hailee, der Protagonistin, hat man sofort einen guten Zugang, denn die Geschichte beginnt direkt mit einem sehr traurigen Ereignis, denn sie steht am Grad ihres verstorbenen besten Freundes Jesper, und man erhält einen Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt. Eigentlich wollte sie gar nicht in der kleinen Stadt bleiben, aber dann lässt ihr Auto sie im Stich, sodass ihr nichts anderes übrig bleibt. Sie ist hauptsächlich daran interessiert ihre Geschichte zu Ende zu schreiben und das Versprechen, welches sie ihrem besten Freund gegeben hat, zu halten, doch dann tritt Chase in ihr Leben und alles läuft anders als geplant. Hailees Plan für den Sommer scheint immer mehr ins Wanken zu geraten und es stellt sich die Frage ob das Ende ihrer Reise so kommt, wie sie sich das vorgestellt hat. Sie wird im Laufe der Geschichte immer mutiger und offener. Auch Chase öffnet sich ihr immer mehr und erzählt von Jesper, deren Freundschaft und warum diese kaputt gegangen ist. Er versucht sich gar nicht rauszureden, sondern gesteht offen was er gemacht hat und auch seine Schuldgefühle werden ziemlich schnell deutlich, was ihn sehr authentisch wirken lässt. Chase befindet sich zum Zeitpunkt des Zusammentreffens mit Hailee in einem großen Zwiespalt, denn er studiert Architektur eigentlich nur, weil sein Vater möchte, dass er später den Familienbetrieb übernimmt, allerdings ist das überhaupt nicht das was er möchte. Außerdem gibt es auch noch Probleme mit seinem Bruder, was ihm die Entscheidung auch nicht einfacher macht. All dies macht aus ihm einen sehr komplexen Charakter.
Die Geschichte an sich läuft tatsächlich sehr langsam ab und hat einige Längen, die teilweise mehr störend sind, als das sie zum Feeling beitragen. Trotzdem stellt man sich immer wieder Fragen, zum Beispiel ob Hailee ihr Versprechen halten kann oder Was es genau mit dem Freundschaftsabbruch von Chase und Jesper auf sich hat, was wieder eine gewisse Spannung bringt. Ein Frage tut sich allerdings von Beginn des Buches an immer wieder auf, da Hailee immer wieder erwähnt, dass es schon feststeht und sich selber dran erinnert wie wichtig das ist, nämlich wo der Roadtrip enden soll. Davon abgesehen ist die Geschichte eher seicht und es passiert nicht wirklich viel und es erinnert etwas an die typischen amerikanischen Teenie Filme. Allerdings ist die Geschichte sehr emotional und lässt einen über vieles nachdenken, zum Beispiel darüber wie weit man für seine Familie gehen würde. Das Ende kommt sehr überraschend und trifft einen mit der vollen Breitseite! Im Nachhinein fallen einem einige Sachen auf, die sogar sehr deutlich darauf hinweisen, aber ohne die eine entscheidende Information, die man erst kurz vor dem Ende erhält, lässt sich das Puzzle nicht zusammensetzen.
Was man der Autorin und dem Verlag hoch anrechnen muss ist die Trigger-Warnung, denn das Buch behandelt wirklich viele sehr emotionale und schwierige Themen, mit denen nicht jeder umgehen kann.
Mein Fazit: Auch wenn die Geschichte, mal abgesehen von einiger stellen und Themen, eher seicht und nicht immer spannend ist, hat mich das Buch durch die vielseitigen Charaktere, die schön behandelten schwierigen Themen, die wirklich sehr emotionale Schreibweise und letztendlich durch das absolut überraschende Ende total überzeugt. Außerdem finde ich es wirklich toll, dass dieses Buch auch zum Nachdenken anregt und man nicht mit der Geschichte und den Themen abschließt, sobald man es weglegt.
